Kinder spielen mit Piratenschiffen und verkleiden sich als Piraten, auf manchem Sportboot weht die Piratenflagge. Piraten machen auch im 21. Jahrhundert manche Wasserwege unsicher, aber unser Piratenbild ist verklärt von romantischen Vorstellungen einer „heilen“ Piratenwelt auf alten Großseglern. Einer Welt, die mit Sicherheit wenig Romantik in sich barg. Und doch hat diese Piratenwelt uns unzählige Mythen beschert. Und die Überraschung, dass diese Welt in männlichen Händen war.
In der Sueddeutschen Zeitung berichtet Carolin Werthman über zwei Piratinnen des 18. Jahrhunderts: Piratinnen der Karibik. Dem Geheimnis auf der Spur.
Was sie über Anne Bonny und Mary Read zusammengetragen hat, lässt manch andere Piratengestalt verblassen, zumal die beiden Seebärinnen offenbar auch ein Liebespaar waren. Lesbische Piratinnen, mit dieser Kombination sprengten sie so ziemlich jede gesellschaftliche Norm der damaligen Zeit.
Dass ihre Namen nicht völlig in Vergessenheit gerieten, verdanken sie Charles Johnson und seinem Buch A General History of the Robberies and Murders of the most notorious Pyrates („Eine allgemeine Geschichte der Räubereien und Morde der berüchtigtsten Piraten“) von 1724. Höchste Zeit, dass die Geschichte dieser beiden ungewöhnlichen Frauen auch endlich verfilmt wird. Alle Zutaten für eine spannende Piratengeschichte, pardon: Piratinnengeschichte, sind gegeben.
[Ergänzt am 24.09.2021]
Das Thema Piratinnen liegt in der Luft bzw. schwebt über dem Wasser. Kürzlich stieß ich auf den Beitrag, den Lorraine Boissoneault im Jahr 2017 für das Smithsonian Magazine über weibliche Salzbuckel schrieb: The Swashbuckling History of Women Pirates. When women roamed the high seas in search of fortune, freedom, and sometimes revenge. Darin stellt sie das Buch Pirate Women: The Princesses, Prostitutes, and Privateers Who Ruled the Seven Seas von Laura Sook Duncombe vor. Das Buch wandert natürlich sofort auf meinen Lesewunschzettel. :)
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