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AutorenbildDie Bootsoma

Das bisschen Schreiben

Aktualisiert: 29. Sept. 2023

... macht sich von allein, trällern die Bordgeister in Anlehnung an Johanna Koczian (woher sie diesen Song von anno dunnemals wohl kennen?). Die etwas träge Melodie ist genau das Richtige für die Bootsoma. „Das bisschen Schreiben ist doch nicht so schwer“, möchte sie gleich mitsummen. Aber da fällt ihr siedend heiß ein Hashtag ein: #52in23.

Der Gedanke daran lässt sie verstummen. Noch am Anfang des Jahres hatte sie die besten Vorsätze: Jede Woche etwas bloggen, ein ganzes Jahr lang, also 52 Beiträge im Jahr 2023 – das kann doch wirklich nicht schwer sein. Wer gelegentlich im Bootsoma-Blog vorbeigeschaut hat, weiß, was aus den guten Vorsätzen geworden ist. Sagen wir so: weniger als geplant.


Zum Glück hat die Bootsoma einen neuen Hashtag entdeckt.

#zeitzuschreiben2023 gehört zu einer Blogparade, ins Leben gerufen von Meike Blatzheim: Blogparade 2023. Endlich Zeit zu schreiben! Zu diesem Thema trägt die Bootsoma gerne etwas bei.

Zeit zu schreiben
Der Weg zum Schreibziel

Schreiben als Beruf

Ginge es der Bootsoma um ihre Arbeit als Lektorin, Buchcoach und Sachbuchautorin, könnte sie professionell und völlig gelassen antworten: Das ist eine Frage des Managements und der Organisation. Mit einem eindeutigen Auftrag, einem durchdachten Konzept und einem klaren Ziel vor Augen (der Text wird am Tag x fertig!) ist das Schreiben kein Problem. Oder wenigstens fast kein Problem. Disziplin kann nicht schaden, eine drohende Deadline verleiht mitunter Schreibflügel.

Was ebenfalls hilft: der Abschied vom Perfektionismus. Bitte nicht falsch verstehen: Als Textprofi ist der Bootsoma das bestmögliche Ergebnis sehr wichtig. Aber sie hat in vielen Schreibjahren gelernt, dass übertriebener Perfektionismus jeden Schreibschwung ausbremst. Besser fährt sie mit dem Ansatz: Es macht überhaupt nichts, wenn ich zunächst einmal den allerschlechtesten Text der Welt schreibe. Denn jeder Text durchläuft viele Bearbeitungsstufen (als Lektorin kennt sie sich aus), bis er am Ende so gut wird, wie es in der jeweiligen Situation möglich ist.


Schreiben als Berufung

An Bord herrschen andere Schreibsitten. Die Bootsoma hat die Klagen ihrer Bordgeister im Ohr, ihr Drängen: Wo bleibt das nächste Buch? An Bord herrscht Freiheit. Keine Deadline, keine exakten Pläne. Stattdessen: ein Ziel am Horizont und das tiefe Bedürfnis zu schreiben. Viele Fäden sind mit an Bord (Schreibfäden hat die Bootsoma im Sinn, während Seemänner den Faden als alte Maßeinheit für Tiefenangaben kennen), und das ist gut so. Fäden lassen sich aneinanderreihen, sortieren, verknüpfen, auflösen, verwirren und entwirren – manchmal mit Freude, manchmal mit Wehmut. Mal fügen sich die Erzählfäden leicht zusammen, mal haben sich Knoten gebildet, die sich nur schlecht auflösen lassen.

Oft zweifelt die Bootsoma, ob sie überhaupt Geschichten erzählen kann. Aber dann kommt die Berufung ins Spiel. Berufung, das ist laut DWDS in erster Linie das „Angebot zur Übernahme eines hohen, verantwortungsvollen Amtes“, passt also zunächst einmal gar nicht zur Bootsoma. Berufung ist aber auch eine „vorgezeichnete Bestimmung, Lebensaufgabe“. Das fasziniert sie. Abenteuer Leben, Abenteuer Schreiben.


Die beste Schreibzeit

Aber wo bleibt die Zeit? Wird sie kommen oder muss sie sie nehmen? Die Bootsoma probiert es jeden Tag aufs Neue aus, Ergebnis ungewiss. Solange neue Horizonte locken, wird sie Routen finden.

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